Welterbe Obergermanisch-Raetischer Limes
Die vordere Limes-Linie, die 2005 in die Welterbe Liste eingetragen wurde, entstand um 160 n.Chr. Schnurgerade auf über 80km und über das Öhringer Becken in der heutigen Bewirtschaftungsform für das fachmännische Auge gut zu verfolgen, ziehen sich die Reste durch die liebliche Landschaft in die Zweiflingen gebettet ist.
Hier im Wald am Pfahldöbel befindet sich einer der eindrucksvollsten Abschnitte des Obergermanischen Limes. Auf rund 500m Länge sind Graben und Wall sehr gut erhalten. Ursprünglich war der Graben mindestens 8m breit und 2,5 m tief. Der Wall besaß eine Breite von 9m und war über 2m hoch. Die Holzpalisade vor dem Graben ist längst vergangen. Hinter dem Wall verlief der so genannten Postenweg, der von Wachturm zu Wachturm führte.
Die Geophysikalische Archäologie macht es möglich: mit den heutigen zerstörungsfreien Untersuchungsmethoden ist das Kastell Westernbach zu orten.
„Es wurde erst im Jahr 1904 entdeckt. Das Kastell hat einen langrechteckigen Grundriss (117m x 88m) , eine steinerne Umwehrungsmauer sowie zwei über 4m breite Spitzgräben. Es besaß zwei Tordurchfahrten an der West- und Ostseite, wobei das Tor an der Westseite eine doppelte Durchfahrt aufwies. Es handelte sich um die Kaserne einer unbekannten Einheit, wahrscheinlich von der Größe eines numerus (ca. 160 – 180 Mann). Möglicherweise existierte hier ein weiterer Limesdurchgang, der einer gesonderten Überwachung bedurfte. Dafür sprechen die Lage des Kastells nur 150m hinter dem Limes, sein geringer Abstand von nur ca. 3km zu den beiden Kastellen in Öhringen sowie seine Größe und Bauweise mit zwei Toren.“ (Text Limesinformationszentrum Aalen)
Die Hilfstruppen der Römer waren die ersten multikulturellen Westernbacher. Leider gibt es keine Funde, die Genaueres über die Datierung und die Nutzer aussagen. Am neu gestalteten Dorfplatz Westernbach bieten Informationstafeln über das Kastell Informationen.
Die Interessen des Denkmalschutzes sowie der Forst- und Landwirtschaft sind nicht immer identisch. Wir schützen das Denkmal umso mehr, wenn es uns auch Möglichkeiten bietet, davon zu existieren. Sieben Städte und Gemeinden haben sich in der Agenda-Gruppe LIMES zusammengeschlossen: Schöntal, Jagsthausen, Forchtenberg, Zweiflingen, Öhringen, Pfedelbach und Mainhardt ziehen an einem Strang und entwickeln das Welterbe. Die Troika der in Verwaltungsgemeinschaft Öhringen- Pfedelbach – Zweiflingen verbundenen Menschen möchten die Wahrnehmung der Limes-Trasse durch das Öhringer Becken verstärken: ein gemeinsamer Architektenwettbewerb brachte spannende Entwürfe von drei Aussichtsplattformen. Diese sollen durch Markierungen in der Landschaft und das Programm ländliche Wege, Ausgleichsflächen, sowie Biotop-Vernetzung die gegenseitigen Potentiale verstärken: vom Gegeneinander zum „win-win“.
Weitere Informationen:
www.limes-in-hohenlohe.de
www.limes-cicerones.de