Friedrichsruhe
1612 ließ Graf Kraft von H.-Neuenstein in den weiten Wäldern zwischen dem Platzhof und Zweiflingen einen Tiergarten mit Jagdhaus errichten, wobei der fürstliche Waldbesitz durch Tausch mit dem Spital Öhringen wesentliche Erweiterung fand. Das Waldgebiet wurde mit einem Zaun umgeben, in das umhegte Gebiet Damwild eingesetzt. 1616 kam ein Hofgut hinzu. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage wie die benachbarten Dörfer stark verwüstet.
Seit 1651 begann Graf Johann Friedrich mit der Wiederherstellung des Tiergartens und des Bauhofs, dessen Areal durch öde Felder und Wiesen der Orte Tiefensall, Unter- und Obermaßholderbach, Westernbach und Pfahlbach stark erweitert wurde. Unter Johann Friedrich II. entstand 1712 bis 1717 das Schloss Tiergarten. Nach Plänen, die bis 1719 zurückreichen, wurde 1738 der Hofbau in 10 Bauernhöfe zerlegt und 9 Bauern überlassen.
Seit 1750 kam in Erinnerung an Johann Friedrich II. der Name Friedrichsruhe auf. Bis 1819 wuchs die neue Siedlung auf 21 Wohn- und 13 Nebengebäude an. Bei dem 1615 errichteten Lusthaus im Tiergarten (Friedrichsruhe) hatte Heinrich Schickhardt die Visierung, Georg Kern die Ausführung und Bauleitung. 1712/17 wurde es unter Baumeister Drechsler aus Weikersheim umgebaut, wobei ein rechteckiger Hauptbau von vier quadratischen Pavillons umgeben war, von denen zwei 1748 abgetragen wurden. 1727 wurden ein Jägerhaus und ein Küchenbau errichtet. Ende des 18. Jahrhunderts folgte eine Erweiterung der Anlage nach Westen durch zweizeilige anschließende Wirtschaftsbauten. Die Gartenanlage war reich mit Pavillons ausgestattet: 1748 entstanden zwei Glashäuser und das Lusthaus „Moschee“. 1776 als westliche Achse des Schlosses der Galeriebau, 1779 die Eremitage und Orangerie und 1787 das neue Lusthaus.
Friedrichsruhe ist mit seinen 332 Einwohnern einer der größeren Ortsteile und wächst durch das weitere Baugebiet langsam an. Als Naherholungsziel wird die Ortschaft auch von den umliegenden Gemeinden gern genutzt.
Sei es zum Spazieren um die Golfanlage, Jogging im Wald auf dem Trimm-dich-Pfad, Fußballspiel auf dem gemeindlichen Bolzplatz, Staunen und Erleben auf dem Dampfbahngelände oder Schlemmen im gut bürgerlichem Lokal „Bürgerstüble“ oder 5 Sterne-Hotel „Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe".