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Geschichte Orendelsall

Geschichte Orendelsall

Weder geschriebene Urkunden, noch Erinnerungen geben über Orendelsall Auskunft. Die erste sichere Nennung ist 1312. Nach einer Sage soll jedoch im 9. Jh. hier ein Einsiedler Orendel gehaust haben, nach dem der Ort benannt worden sein soll.

Wahrscheinlich dürfte Orendelsall im 8. Jh. von Wülfingen aus angelegt worden sein. 1819 bestand Orendelsall aus je 34 Haupt- und Nebengebäuden.

Man wird jedoch sagen können, dass Orendelsall mit seiner Markung schon in vorgeschichtlicher Zeit einmal besiedelt gewesen sein muss.

Auszug aus dem Text „Einiges zur Kirchengründung in Orendelsall“ von Andreas Volk

[…] in Orendelsalls erster urkundlicher Erwähnung wird der Ortsname als „Sankt Orendels Salle“ wiedergegeben. Hier taucht ein Name auf, der nicht unter die kanonischen Heiligen der Kirche aufgenommen war und wahrscheinlich trotzdem beim Volke als Heiliger galt. Wohl gerade deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich mit der Zeit Legenden um die Kirchengründung von Orendelsall rankten. Diesen Legenden wollen wir uns nun im Folgenden widmen.

Erwähnung bei Georg Widmann (um 1550)

Laut der Legende geht die Gründung der Kirche von Orendelsall auf einen heiligen Orendel und bis ins 9. Jahrhundert zurück. Erstmalig fassbar wird diese Legende in der um 1550 verfassten „Chronik von Hall“ des Georg Widmann. Ein Originaltext der Chronik des Georg Widmann ist nicht vorhanden. Sie wurde zu seinen Lebzeiten auch nie in Druck gegeben. Nur aus späteren Abschriften (deren älteste sollen ab 1594 entstanden sein) ist uns der Text bekannt. 1904 wurde eine Edition mit den ältesten Widmann-Texten veröffentlicht. […]

Aus diesem schwer lesbaren Text kann man nun folgendes erfahren: In der Zeit um 817 war das Einsiedlerleben in Wäldern und Einöden sehr in Mode. Ein Waldbruder mit Namen Orendel baute in einer rauen Gegend an der Sall eine Zelle und einige Mönche sind zu ihm gekommen. Zusammen stellten sie sich unter die Aufsicht des heiligen Walderich vom Kloster Murrhardt. Bei der Zelle des heiligen Orendel wurde Land gerodet und es entwickelte sich ein Dorf und die Einsiedlerzelle wurde zu einer Pfarrkirche. In dieser Kirche soll der heilige Orendel begraben liegen. Durch den Namen des heiligen Orendel und die vorbeifließende Sall sei dann der Ortsname Orendelsall entstanden. Noch zu Zeiten von Georg Widmann (=um 1550) sollen Wallfahrten nach Orendelsall stattgefunden haben. Denn durch die erste Silbe des Namens Orendel (Oren=Ohren) hätten die Menschen mit tauben Ohren gedacht, er könnte sie wieder zum Hören bringen. Durch die Wallfahrten kam viel Geld nach Orendelsall, von welchem dann die Kirche gebaut wurde.

Es ist anzumerken, dass der 1904 edierte Text nur eine Zusammenfassung aus unterschiedlichen Handschriften ist. Und diese Abschriften die zwar nachweislich alle sehr alt sind weichen voneinander ab, so dass man nicht sicher sein kann, wie Widmanns Originaltext gelautet haben mag. […]

Es ist bekannt, dass das Patronatsrecht der Pfarrei Orendelsall zwischen 1534 (eher nach 1555, da in diesem Jahr noch der Abt von Murrhardt dem Orendelsaller Pfarrer einen Bauplatz übereignete und 1563 vom Kloster Murrhardt an das Herzogtum Württemberg gelangte und von da 1563 an den Grafen Ludwig Casimir von Hohenlohe-Neuenstein vertauscht wurde. 1579 kam die Pfarrei Orendelsall zur Superintendur Neuenstein. […]

Die ältesten Handschriften haben gemeinsam, dass sie um 1600 verfasst wurden, weshalb die Textstellen „darin St. Orendel noch begraben ligt“ und „davon die noch stehent Kirch gebawen worden“ besondere Beachtung verdienen. Das heißt, dass in der Zeit zwischen der Vollendung der Chronik durch Georg Widmann um 1550 und der Verfassung der Handschriften um 1600 „noch“ die alte Orendelsaller Kirche und das Grab des heiligen Orendel vorhanden waren. […]

Chronik Orendelsall

Den kompletten Text und noch viele andere interessante Texte, auch zu Kirche und Pfarrei in Orendelsall, finden Sie im 2014 erschienenen Buch „Geschichtliches aus Orendelsall“. Leider ist das Buch vergriffen, eine PDF Version finden SIe hier.

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